Sprinkleranlagen
Sprinkleranlagen sind ortsfeste selbsttätige Feuerlöschanlagen. Diese bestehen seit etwa 140 Jahren und sind ein Hauptbestandteil des anlagentechnischen Brandschutzes. Sprinkler-anlagen sind sicherheitsrelevante Systeme um Menschenleben und Eigentum zu schützen. Durch ihren einfachen Aufbau und ihrer sicheren Funktionsweise finden sie in der Arbeitswelt vielerorts ihren Einsatz. Die Sprinkleranlagen bestehen in der Regel immer aus einem Rohrnetz dessen Volumen mit einem Medium, wie z.B. Wasser oder Luft, unter Druck gefüllt ist. Diese werden in Nass- und Trockenanlagen unterschieden.
Nassanlagen werden überall dort eingesetzt, wo eine Mindestumgebungstemperatur von +5°C und eine maximale Umgebungstemperatur von +95°C vorhanden ist. Trockenanlagen werden meistens in frostgefährdeter Umgebung eingesetzt. Jedoch können diese auch in Bereiche installiert werden, in welchen Umgebungstemperaturen von über +95°C vorkommen.

Trockenanlagen sind bis zu der Alarmventilstation mit Wasser gefüllt. Die oberhalb befindlichen Rohrleitungen werden durch Luft unter Druck gehalten. Im Brandfall wird das Luftvolumen über die geöffneten Sprinkler freigegeben.
Je nach Brandgefahr sind die Sprinkler in regelmäßigen Abständen auf dem Rohrnetz verteilt. Dabei gilt, dass die mit einer Sprinkleranlage zu schützende Fläche bestmöglich abgedeckt ist, um auch schwer erreichbare Flächen im Brandfall zu bekämpfen.
Im Brandfall reagieren die Sprinkler thermisch entweder durch eine mit Glyzerin gefüllte Glasampulle oder einem Schmelzlot. Durch die Freigabe des Löschwassers bekämpft eine Sprinkleranlage das Feuer selektiv direkt über den Brandherd. Eine komplette Auslösung aller installierten Sprinkler, wie fälschlicherweise angenommen wird, findet nicht statt. Statistisch betrachtet bedarf es eine geringe Anzahl an Sprinklern, um einen Brand unter Kontrolle zu bringen. Bei der Brandbekämpfung erfolgt gleichzeitig eine interne und externe Alarmierung. Die interne Alarmierung gilt für hauseigene Überwachungseinrichtungen und die externe Alarmierung verständigt in der Regel direkt die Feuerwehr.

Sprinkleranlagen bestehen i.d.R. aus folgenden wesentlichen Elementen:
- Wasserversorgung
- Pumpenanlage
- Alarmventilstation mit Alarmierungseinrichtung
- Hauptverteilerrohr
- Steig-, Fall- oder Abzweigrohr
- Strangrohr
- Sprinkler
In Deutschland gibt es ein festgelegtes Klassifizierungssystem für Sprinkler- bzw. Brand-schutzanlagen. Diese 4 Klassen werden nach unterschiedlicher Verfügbarkeit und Anwendung unterschieden:
- Klasse 1 Anlagen:sehr hohe Verfügbarkeit
- Klasse 2 Anlagen:hohe Verfügbarkeit
- Klasse 3 Anlagen:begrenzte Verfügbarkeit
- Klasse 4 Anlagen:anderes Schutzziel als Wasserlöschanlagen
Die Auslegung der Sprinkleranlage muss Folgendes beinhalten:
- Brand im Entstehungsstadium erkennen und löschen oder
- Brand unter Kontrolle bringen, sodass mit anderen Mitteln das Feuer gelöscht werden kann (z.B. Feuerwehr)
Die für den Löschvorgang benötigte Wassermenge wird i.d.R. durch den Fachplaner bzw. Errichter der Sprinkleranlage berechnet, sodass über eine durch die Richtlinien vorgegebene Wirkzeit des Sprinklerschutzes gewährleistet ist.